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Zuhören
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Wie hören wir zu?
Wie genau gestalten sich Prozesse des Zuhörens und welche Räume formen diese?
Haben wir als Architekt:Innen jemals wirklich gelernt zuzuhören?
Kann die Architektur als Übersetzungsinstrument funktionieren?
Wie kann der Architekturdiskurs diverser gestaltet werden, sodass mehr Positionen zu Wort kommen können?
Das Zuhören stellt sich an den Anfang der fünfzehnten Ausgabe der Horizonte. Zuhören ist dabei mehr als ein Begriff - es ist Konzept einer aktiven Praxis der Wahrnehmung, um über und vor allem von der Welt zu lernen. Nicht nur die auditive Wahrnehmung ist gemeint - es geht auch um Sensibilität und Empathie, die eigene Position als Zuhörer:in zu hinterfragen und herauszufinden, welche Verantwortung dieser inne wohnt.
Das Präfix Zu unterscheidet das Zuhören essenziell vom reinen Hören. In diesem Zu steckt zum einen das aktive und bewusste Hinwenden zum:zur sprechenden Akteur:in und damit die existenzielle Anerkennung des Gegenübers. Zum anderen geht es um das Aufnehmen dessen in sich selbst und den Versuch des Verstehens. Dadurch kommt es zwangsläufig zu einem Kontakt mit dem vorher in sich Aufgenommenen, welches wiederum in unterschiedlichen Intensitäten modifiziert wird. Die Möglichkeit des „subversiven Zuhörens“ wird eröffnet, sprich, das Hinterfragen und die Adaption der eigenen kulturell erlernten Praktiken. Es geht darum, durch die Praxis des Zuhörens einander wahrzunehmen, anzuerkennen, sich näher zu kommen und voneinander zu (ver-) lernen.
Wir wollen das, was an den Rändern verhandelt wird, in das Zentrum unseres Interesses rücken. Dafür begeben wir uns mit dieser Ausgabe in die Position der Zuhörenden und bieten Raum für Diskurse und Themen, die sonst wenig Gehör finden.
Wir hoffen einen Prozess zu eröffnen, der auf die Allgegenwärtigkeit und Notwendigkeit des Zuhörens hinweist und über dieses Magazin hinausgetragen wird.
______________
How do we listen?
How do listening processes function and what spaces do they create?
As architects, have we ever learned to listen?
Can architecture work as a translation tool?
How can the architectural discourse be made more diverse so that more positions can be heard?
Zuhören (Listening/Hearing) constitutes the beginning of the fifteenth issue of horizonte. Listening is more than a term - it is a concept of an active practice of perception in order to learn about, and above all, from the world. That includes not only auditory perception. It is about being more sensitive and empathetic, questioning one’s own position as a listener, and finding out what responsibility comes with it.
The prefix Zu- essentially distinguishes listening (ger.: Zuhören) from pure hearing (ger.:Hören). On the one hand, this contains the active and conscious turning to the speaking actor and thus the existential recognition of the counterpart. On the other hand, it is not just about hearing what has been said, but also about absorbing and trying to understand. Inevitably it brings one back to what has already been heard at some point before, which is modified in different intensities. The possibility of ’subversive listening’ is opened up. The point is to perceive and recognize one another through the practice of listening, to get closer, and to learn from one another.
we want to put what is being negotiated on the margins into the center of our interest. With this issue, we take the position of the listener and offer space for discourses and topics that are otherwise rarely heard.
We hope to open a process that will indicate the ubiquity and necessity of listening and that it will be carried beyond this magazine.
Authors:
Singer, Natalie; Esslinger, Ella & Richard, Clara Louise; Messerschmidt, Julia & Barcia Mas, Juan; Vuong Minh Nghi, Lisa; École Zero; Can, Helin; Sue / Stadtplanung Und Entwerfen, Prof. Dr. Baum, Martina; Balmaseda Domínguez, Alba; Malzahn, Jonas; Anti Architecture Architecture Association; Alberto Franchini; Asphalt Kollektiv; Willée, Martha; Boarino, Sofia
Artists:
Schlegel, Mischa; Ehrentraut, Lina; Matulis, Mindaugas; Hauri, Nadia; Peder Kvam, Erlend; Storchenegger, Andy; Glazova, Nusser; Habegger, Simon; Amuat, Lena & Meyer, Zoë; Huber.huber; Widmer, Wasilli; Simonet, Jean-Vincent
Editors:
Knecht, Ferdinand; Lindenberg, Hanna; Schieferdecker, Laura; Schnelle, Zeno; Schuller, Rose; Wilhelmi, Noa
Designers:
Peter, Aurelia; Possa, Silvan
Photography:
Rishmawi, Tarek
Wie hören wir zu?
Wie genau gestalten sich Prozesse des Zuhörens und welche Räume formen diese?
Haben wir als Architekt:Innen jemals wirklich gelernt zuzuhören?
Kann die Architektur als Übersetzungsinstrument funktionieren?
Wie kann der Architekturdiskurs diverser gestaltet werden, sodass mehr Positionen zu Wort kommen können?
Das Zuhören stellt sich an den Anfang der fünfzehnten Ausgabe der Horizonte. Zuhören ist dabei mehr als ein Begriff - es ist Konzept einer aktiven Praxis der Wahrnehmung, um über und vor allem von der Welt zu lernen. Nicht nur die auditive Wahrnehmung ist gemeint - es geht auch um Sensibilität und Empathie, die eigene Position als Zuhörer:in zu hinterfragen und herauszufinden, welche Verantwortung dieser inne wohnt.
Das Präfix Zu unterscheidet das Zuhören essenziell vom reinen Hören. In diesem Zu steckt zum einen das aktive und bewusste Hinwenden zum:zur sprechenden Akteur:in und damit die existenzielle Anerkennung des Gegenübers. Zum anderen geht es um das Aufnehmen dessen in sich selbst und den Versuch des Verstehens. Dadurch kommt es zwangsläufig zu einem Kontakt mit dem vorher in sich Aufgenommenen, welches wiederum in unterschiedlichen Intensitäten modifiziert wird. Die Möglichkeit des „subversiven Zuhörens“ wird eröffnet, sprich, das Hinterfragen und die Adaption der eigenen kulturell erlernten Praktiken. Es geht darum, durch die Praxis des Zuhörens einander wahrzunehmen, anzuerkennen, sich näher zu kommen und voneinander zu (ver-) lernen.
Wir wollen das, was an den Rändern verhandelt wird, in das Zentrum unseres Interesses rücken. Dafür begeben wir uns mit dieser Ausgabe in die Position der Zuhörenden und bieten Raum für Diskurse und Themen, die sonst wenig Gehör finden.
Wir hoffen einen Prozess zu eröffnen, der auf die Allgegenwärtigkeit und Notwendigkeit des Zuhörens hinweist und über dieses Magazin hinausgetragen wird.
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How do we listen?
How do listening processes function and what spaces do they create?
As architects, have we ever learned to listen?
Can architecture work as a translation tool?
How can the architectural discourse be made more diverse so that more positions can be heard?
Zuhören (Listening/Hearing) constitutes the beginning of the fifteenth issue of horizonte. Listening is more than a term - it is a concept of an active practice of perception in order to learn about, and above all, from the world. That includes not only auditory perception. It is about being more sensitive and empathetic, questioning one’s own position as a listener, and finding out what responsibility comes with it.
The prefix Zu- essentially distinguishes listening (ger.: Zuhören) from pure hearing (ger.:Hören). On the one hand, this contains the active and conscious turning to the speaking actor and thus the existential recognition of the counterpart. On the other hand, it is not just about hearing what has been said, but also about absorbing and trying to understand. Inevitably it brings one back to what has already been heard at some point before, which is modified in different intensities. The possibility of ’subversive listening’ is opened up. The point is to perceive and recognize one another through the practice of listening, to get closer, and to learn from one another.
we want to put what is being negotiated on the margins into the center of our interest. With this issue, we take the position of the listener and offer space for discourses and topics that are otherwise rarely heard.
We hope to open a process that will indicate the ubiquity and necessity of listening and that it will be carried beyond this magazine.
Authors:
Singer, Natalie; Esslinger, Ella & Richard, Clara Louise; Messerschmidt, Julia & Barcia Mas, Juan; Vuong Minh Nghi, Lisa; École Zero; Can, Helin; Sue / Stadtplanung Und Entwerfen, Prof. Dr. Baum, Martina; Balmaseda Domínguez, Alba; Malzahn, Jonas; Anti Architecture Architecture Association; Alberto Franchini; Asphalt Kollektiv; Willée, Martha; Boarino, Sofia
Artists:
Schlegel, Mischa; Ehrentraut, Lina; Matulis, Mindaugas; Hauri, Nadia; Peder Kvam, Erlend; Storchenegger, Andy; Glazova, Nusser; Habegger, Simon; Amuat, Lena & Meyer, Zoë; Huber.huber; Widmer, Wasilli; Simonet, Jean-Vincent
Editors:
Knecht, Ferdinand; Lindenberg, Hanna; Schieferdecker, Laura; Schnelle, Zeno; Schuller, Rose; Wilhelmi, Noa
Designers:
Peter, Aurelia; Possa, Silvan
Photography:
Rishmawi, Tarek